Tagesfahrt zu Museum und Park Kalkriese

Im Jahr 9. n.Chr. erlitten die Römer in der Varusschlacht eine verheerende Niederlage in Germanien. Unter der Führung des Cheruskers Arminius besiegten germanische Stammeskrieger drei römische Legionen. Diese Niederlage war für die antike Weltmacht verheerend, und die Römer zogen sich im Jahr 16 n.Chr. endgültig auf die linke Seite des Rheins zurück und verzichteten auf eine Ausweitung der Provinz Germanien.

Museum und Park Kalkriese sind ein archäologisches Museum mit angeschlossenem Freilichtmuseum im Bramscher Ortsteil Kalkriese am Wiehengebirge im Osnabrücker Land. Die Anlage wurde gegründet, da die Fundregion Kalkriese darauf hinweist, dass hier im Jahr 9 n.Chr. einer der Schauplätze der Varusschlacht zwischen Arminius und Varus gewesen sein könnte.

Nachdem der Amateurarchäologe Tony Clunn 1987 und 1988 auf den umliegenden Äckern drei römische Schleuderbleie sowie römische Münzen gefunden hatte, begannen 1989 planmäßige Ausgrabungen, die eine große Anzahl an Münzen, Waffen, Fragmente der Ausrüstung römischer Soldaten, Tier- und Menschenknochen sowie Reste einer Wallanlage zutage förderten. Schnell wurde die Bedeutung des Ortes als einer der möglichen Austragungsorte der Varusschlacht deutlich.

Um die archäologischen Funde schnell der Öffentlichkeit präsentieren zu können, wurde bereits 1993 ein Informationsraum auf einem nahe gelegenen Bauernhof eingerichtet. Im Rahmen eines Projektes zur Weltausstellung Expo 2000 entstand der Museumspark Varusschlacht.

Die laufend aktualisierte Dauerausstellung beleuchtet die Varusschlacht mit den zahlreichen Funden, die bei Grabungen in und um Kalkriese seit 1989 gemacht wurden. Im Jahr 2009 wurde die Ausstellung zur Varusschlacht zusammen mit den Architekten hollenbeck.plato neu konzipiert. Der Schwerpunkt liegt auf den wissenschaftlichen Forschungen nach über 30 Jahren multidisziplinärer Forschung. Deshalb geht es in der Dauerausstellung nicht mehr ums Suchen und Finden, sondern ums Auswerten und Erklären. Doch auch die damaligen Protagonisten – Römer und Germanen – und ihre unterschiedlichen Lebenswelten treten ins Blickfeld des Betrachters.

Wir haben die 90-minütige Führung „Kalkriese … total“ gebucht, die uns durch die Dauerausstellung führt und einen Überblick zur Varusschlacht und zu den archäologischen Forschungen in Kalkriese bietet. Sie umfasst eine historische Einführung, den Besuch der Ausstellung sowie vom Turm aus die Erläuterung der Landschaft und des Parkkonzepts. Wir haben hinterher die Möglichkeit, selbstständig durch das Museum oder den Park zu gehen. Mittagspause ist von 13 bis 14 Uhr. Da es leider nur wenig Möglichkeiten gibt, in der Nähe des Museums zu Mittag zu essen, haben wir im Gasthaus „Varusschlacht“ Plätze reserviert. Wir fragen im Bus ab, wer als Selbstzahler essen möchte (s. gasthaus@kalkriese-varusschlacht.de). Nach der Mittagspause erfahren wir in einem Expertengespräch von 14 bis ca. 14.45 Uhr weitere Details zum aktuellen Stand der Forschungen und wir können Fragen stellen.