Der Architekt Gottfried Böhm und sein Werk

Mariendom Neviges  Foto: Architektur-Bildarchiv Thomas Robbin
Mariendom in Neviges

Gottfried Böhm, geboren 1920 in Offenbach am Main, entstammt einer Architektenfamilie. Der Vater, Dominikus Böhm, verlegte sein Architekturbüro 1926 nach Köln und lehrte später an der Kölner Werkkunstschule. Schwerpunkt seiner Arbeit war der Entwurf von Sakralbauten, die stilistisch einen Bogen von der Reformkunst des Jahrhundertbeginns über den Expressionismus und eine gemäßigte Moderne bis in die Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg spannen. Seit 1952 war Gottfried Böhm Partner im Büro des Vaters in Köln-Marienburg, das er nach dessen Tod im Jahre 1955 übernahm. Gottfried Böhm entwarf bis in die späten 1960er Jahre ebenfalls hauptsächlich Sakralbauten, danach aber auch Verwaltungs- und Siedlungsbauten. Das Hauptwerk der Phase des «Béton-Brut» und sicher der bedeutendste Kirchenbau Gottfried Böhms ist der sogenannte Mariendom in Velbert-Neviges (errichtet 1966–1968). 1986 erhielt er in den USA als erster deutscher Architekt den 1976 gestifteten Pritzker-Preis, der als Nobelpreis für Architekten gilt. Mit dem Beginn der 1980er Jahre bezog er seine Söhne Stephan, Markus, Peter und Paul verstärkt in die Entwurfsarbeit ein. Jüngste Bauten sind das Hans-Otto-Theater in Potsdam (2006 eröffnet) und – gemeinsam mit seinem Sohn Paul Böhm – die politisch umstrittene DITIB-Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld (offiziell eingeweiht im September 2018).

Prof. Dr. Dr. Karl Kiem/Berlin lehrte an der Uni Siegen im Department Architektur die Fächer Baugeschichte und Denkmalpflege. Es ist ein echter Glücksfall für den Kempener Geschichts- und Museumsverein, dass Prof. Kiem für den Vortrag gewonnen werde konnte. Er ist ein ausgewiesener Kenner des Werkes von Gottfried Böhm und hat zur Architektur der Wallfahrtskirche in Neviges-Velbert auch publiziert.

Der Architekt Gottfried Böhm und sein Werk
So, 05. Mai 2019, 11:15–12:45 Uhr

Kempen, Franziskanerkloster Rokokosaal

Eintritt für Mitglieder frei;

für Nicht-Mitglieder 6 €

[zurück]