Erster Zoom-Vortrag des Vereins sehr gut angekommen

Tina Hirop berichtete über den Fund von Bogenscharten

Auf dem obigen Bild aus den 1950er Jahren lassen sich zwei Bogenscharten in der dunklen Backsteinmauer auf der rechten Seite erkennen. (Foto: Tina Hirop)

 

Der WZ-Artikel ist hier nachzulesen
https://www.wz.de/nrw/kreis-viersen/kempen-und-grefrath/war-haus-mit-bogenscharten-vom-erzbischof_aid-52075945

Bei unserem ersten Zoom-Vortrag, den wir wegen der Corona-Maßnahmen einem Vortrag im Rokokosaal vorgezogen haben, waren 49 Bildschirme zugeschaltet, vor vielen saßen mehr als eine Person. So können wir von einer außergewöhnlich guten Resonanz sprechen. Lobend wurde von mehreren Teilnehmern im Nachhinein auch erwähnt, dass die Fotos auf dem Bildschirm deutlich besser zu sehen waren als auf einer Leinwand und die Zuschauer deshalb den Ausführungen viel besser folgen konnten.

Vor allem der Fund an der Ellenstraße, ehemals Spielwaren Stein, war aufsehenerregend. Denn die dort aufgefundene Mauer lässt sich nach Aussagen der Grabungsfachleute auf vor 1200 datieren. Die Scharten in der Mauer, meist mittlerweile vermauert, aber dennoch noch erkennbar, waren sog. Bogenscharten , die nach dem 14. Jahrhundert wegen veränderter Waffentechnik nicht mehr gebraucht wurden. Mitten in Kempen also ein befestigtes Haus?  Tina Hirops These ist es, dass sich hier der erste Herrenhof Kempens befunden hat, bevor die erzbischöfliche Verwaltung im 14. Jahrhundert an den heutigen Burgstandort umzog. Der ergrabene Hof lag an der Kreuzung mehrerer Straßen, heute Ellen- und Peterstraße, auch die Ölstraße lief direkt auf ihn zu. Damit wäre die junge Siedlung vvon diesem Mitelpunkt aus gewachsen. Bislang wurde vermutet, es habe an der Stelle der Burg einen erzbischöflichen Hof gegeben, in einiger Entfernung hätten sich dann die ersten Bewohner angesiedelt, u.a. die erste namentliche bekannte Person, eine Frau Reyanza.  Aber vielleicht sie sich ja auch in direkter Nachbarschaft des Herrenhofes niedergelassen, der ihr auch mehr Schutz gegeben hätte?  Das wäre schlüssiger.  Die Grabungsfunde sprechen dafür. Wir können auf den ausführlichen Bericht im nächsten Heimatbuch gespannt sein.

Tina Hirop hielt den Vortrag per Zoom-Meeting. Jeder konnte zu Hause zu sehen.

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