KGMV schaut auf 130 Jahre Vereinsgeschichte zurück

Am 3. Dezember 1889 war der Verein unter dem Namen „Kunst- und Altertumsverein“ auf Einladung eines Komitees von fünf Kempener Honoratioren gegründet wurde.  Bei dieser Gründungsveranstaltung waren immerhin schon 26 Personen anwesend (Heute hat der Verein über 360 Mitglieder). Dr. Michael Habersack, Leiter des Kreis- und Stadtarchivs und Beisitzer im Verein, hat die Geschichte nun für einen Beitrag im Heimatbuch aufgearbeitet. Aus diesen Ergebnissen konnte er der Festversammlung berichten – und es gab einiges zu schmunzeln. Nicht nur, dass der Verein anfangs alles sammelte, was als „alt“ zu bezeichnen war, von chinesischen Porzellan über Flaschen, Schränke bis zu Armbrust und Jagdhorn, Initiator Konrad Kramer hatte auch dafür gesorgt, dass er selbst als offizieller Restaurator des Vereins alle Aufträge zur Bearbeitung der Sammlungsobjekte erhielt. Lächeln mussten die Zuhörer auch darüber, dass zwar offiziell alle Ankäufe des Vereins der Stadt Kempen gehören sollten, diese aber trotzdem vor dem Ersten Weltkrieg dem vor Sammelleidenschaft hoch verschuldeten Verein seine Schulden abnahm und die ihr schon gehörenden Sammlungsobjekte aufkaufte.

Heute ist der Verein alles andere als verschuldet, wie der Kassenbericht von Roger Gansekow zeigte, und kann dem Städtischen Kramer-Museum und dem Stadtarchiv bei verschiedenen Ausgaben unter die Arme greifen. So zeigte Dr. Habersack den Vereinsmitgliedern ein Aufbewahrungssystem für Urkunden, das nun vom KGMV für eine Reihe von Kempener Urkunden zur besseren Aufbewahrung finanziert wird.

Vor dem Vortrag hatte Vereinsvorsitzende Dr. Ina Germes-Dohmen im Rahmen der Vereinsregularien auch Mitglieder geehrt, die dem Verein schon lange die Treue halten. Geehrt wurden Dr. Ingeborg Unger (35 Jahre Mitglied), Christine Leyendeckers (30 Jahre) und Anna Kasten (25 Jahre), auch die Vorsitzende selbst ist seit 25 Jahren im Verein. Wie üblich wurden die Rechenschaftsberichte von Vorsitzender und Kassenwart musikalisch umrahmt, Vereinsmitglied Dr. Hans-J. Pauly hatte passend zum Jubiläum des Vereins Musik aus der Zeit um die Jahrhundertwende ausgesucht. Auf dieses Jubiläum stießen die 75 Teilnehmer im Kreuzgang an – ad multos annos, hätte man damals 1889 gesagt, auf noch viele Jahre.

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